von Angelika Fürthauer
Weil man sich viel mehr für d’Hüat
als Kopfbedeckung interessiert
und kaum wer über Hauben spricht –
widme ich ihr ein Gedicht.
Net Hauben, die Motoren ziern
und Männer liebevoll poliern,
net solche, die Gourmets vergeben
und Köche in den Himmel hebn,
net Trockenhaubn für Wasserwelln,
die’s beim Friseur auf Heißluft stelln,
und auch um Schlafhaubn geht es net,
oder wo s’Zipfl daunisteht.
Nein, es is die Haubn aus Gold,
die alle locker überholt
und glanzt auf ihrer Trägerin,
dass sich die Huatsammlung der Queen
mit ihrem Deckelsortiment
hinter ihr verstecken kann.
Überall tragt man’s ja net,
denn wer mit ihr ins Kino geht,
muaß rechnen, dass er Ärger kriagt,
weil über sie neamd drübersiagt.
Aber bei an richtign Fest
is‘ wichtiger wia d’Ehrengäst!
Da glänzt sie durch Anwesenheit
und gibt der guatn, altn Zeit
den Pulsschlag unsrer Gegenwart.
Sie bringt Bewegung in an Ort
und will net nur Aufputz sein!
Ihre Leuchtkraft als Verein
is im Land längst legendär
und macht’s zum Spendenmillionär
mit unerschöpflichen Ideen
für Menschen, die im Schatten stehn.
Sie steht für Herz und Hoamatgfühl,
und was sie uns vermitteln will
in ihrer herrlich goldnen Pracht,
hat d’Welt schon sehr viel reicher gmacht.
Goldhaubn san a Augenweide
und vermitteln Lebensfreude
weil sie erschaffn wordn san,
damit man glänzend feiern kann!
aus: Angelika Fürthauer, Mutterwitz fürs Vaterland, BayerVerlag, Wilhering, 2012