In den Schifferstädten Mauthausen und Grein zeugen alte Haube von der florierenden Wirtschaft und dem früheren Wohlstand der Bürger in den Städten und Orten entlang der Donau.
Heute weniger bekannt ist die einstige Prosperität der Bürgersleute im Ort Sarmingstein, der früher ein wichtiger Umschlagplatz für Waren aus dem Hinterland war. Besonders die Schiffsmeister, zeitgeistig würde man ihre Aufgabe mit „Spediteure“ umschreiben, spielten im Warenverkehr eine zentrale Rolle. Und so ist es nicht verwunderlich, dass es auch heute noch im Sarmingsteiner Schiffsmeisterhaus zwei Erbstücke aus vergangener Zeit gibt.
Es handelt sich bei den beiden Hauben um zwei verschiedene „Generationen“ der Goldhaube. Einmal ist es die uns bereits bekannte Form der vollendeten Linzer Goldhaube mit relativ kleinem Knauf, wie sie etwa ab 1810 zu finden ist (Bildmitte). Die andere Haube, eine Bodenhaube, ist ihre Vorläuferin, etwa ihre Großmutter, wie sie noch um 1790 üblich war. Innerhalb kurzer Zeit wurde der hintere Teil der Haube, der Boden, gerafft und zu einem sogenannten Böndel zusammengezogen, sodass zuerst eine Haube mit relativ großem Knauf entstand (die Böndelhaube also als Mutter), der sich rasch verkleinerte. Die Hauben wurden durchaus auch nebeneinander getragen, derartige Erbstücke stellte man nicht nur in den Gläserkasten, sie wurden regelmäßig ausgeführt.
Weil der große Glanz dieser beiden Stücke aber schon etwas verblichen ist und das Gold schon Patina angesetzt hat, gibt heute für den feierlichen Ausgang im Schiffsmeisterhaus eine „moderne“ Linzer Goldhaube.